Starfield im Test: Houston, wir haben einen Hit

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Test Felix Schütz - Redakteur 62,99 €
Starfield im Test: Houston, wir haben einen Hit
Quelle: Bethesda

Bethesda im Größenwahn: Haben sich die Schöpfer von Skyrim diesmal selbst übertroffen? Oder ist Starfield doch "nur" ein Fallout im Weltall? Wir haben das Sci-Fi-Schwergewicht mehr als 80 Stunden lang getestet.

Steht ein neues Bethesda-Spiel vor der Tür, herrscht meist aufgeheizte Stimmung. Haben die Entwickler den Mund zu voll genommen? Bietet das Spiel wirklich so viel wie versprochen, kann die Technik das alles überhaupt stemmen? Doch über all dem schwebt vor allem eines: Vorfreude! Das gilt besonders für das gehypte Starfield, auf das viele Fans große Hoffnungen setzen: 1.000 erkundbare Planeten. Entscheidungsfreiheit. Packende Kämpfe. Modifizierbare Raumschiffe. Basisbau. Kann Bethesdas das alles liefern? Und was davon macht Spaß? Wo liegen die Grenzen? Und ist es am Ende vielleicht doch nicht so überwältigend wie erhofft? Das alles wollen wir nun klären: Wir haben Starfield 80 Stunden lang gespielt und besprechen im Test, ob sich das lange Warten gelohnt hat.

Wie haben wir getestet? 
Fast zwei Wochen lang haben wir Starfield mit mehreren Kollegen intensiv gespielt. Haupttester Felix hat sich um das Spielerlebnis gekümmert und auf dem PC bereits mehr als 80 Stunden Starfield verbracht. Gleichzeitig haben die Kollegen Carlo und Maik sich um erste Tipps, Guides, Tagebücher und andere Begleitartikel gekümmert, sie haben primär auf Xbox Series S und Xbox Series X gespielt. Derzeit ist unser Hardware-Kollege Phil damit beschäftigt, die PC-Version auf verschiedenen Hardware-Konfigurationen zu prüfen und die Performance nochmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Gleich vorweg: Wenn ihr Skyrim oder Fallout 4 kennt, werdet ihr euch auch in Starfield (jetzt kaufen 59,99 € / 62,99 € ) schnell zurechtfinden. Viele Funktionen und auch das grundlegende Spielgefühl sind ähnlich, die Art, wie sich NPCs durch die Welt bewegen, das Tempo, die Ladeunterbrechungen, die Tastenbelegung - es ist unverkennbar ein Bethesda-Spiel. Das heißt auch: Wenn ihr mit dieser Formel nix anfangen könnt, wird euch Starfield nicht bekehren. Alle anderen haben aber ein großartiges Spielerlebnis vor sich, in dem die Stunden nur so vorbeirauschen - auf uns hatte Starfield eine Sogwirkung, wie wir sie zuletzt bei Fallout 3 erlebt haben, und das will schon was heißen.

Starfield hat schon vor Release für einigen Gesprächsstoff gesorgt. Die meisten Wertungen auf Metacritic landen im hohen Bereich. Aber auch die ersten User Reviews auf Steam zeichnen ein überwiegend positives Bild.

28:10
Starfield | REVIEW | Houston, wir haben einen Hit!

Aufbruch zu den Sternen

Für Starfield hat Bethesda ein komplett neues Spieluniversum erschaffen: 300 Jahre in der Zukunft erleben wir eine Ära, in der die Menschheit unser Sonnensystem verlassen, neue Regierungsformen gebildet und viele andere Welten besiedelt hat. Das Setting präsentiert sich wunderbar geerdet! Egal ob man sich die Gebäude, Kleidung, Waffen oder einfach nur die unglaublich detailverliebte, realistische Inneneinrichtung von Raumschiffen und Stationen betrachtet, beim Design hat sich Bethesda selbst übertroffen. (Tipp: Wenn ihr euch für Raumfahrt interessiert und wissen wollt, wie glaubhaft das Setting von Starfield wirklich ist, solltet ihr unbedingt Tonis aufwendige Video-Reportage dazu anschauen!)

Trotzdem ist Starfield keine komplexe Weltraumsimulation, es hat sogar seine fantastischen Elemente - doch letztendlich ist es eine große Liebeserklärung an die Weiten des Alls und an das heutige Raumfahrtprogramm, dem Bethesda mit diesem Spiel ein Denkmal setzt. Das Ergebnis schaut nicht nur stimmig aus, es macht diese Zukunft mit ihren vielen Charakteren und Orten auch greifbarer und nachvollziehbarer, als es zum Beispiel ein No Man's Sky jemals sein könnte.

Ein Abenteuer beginnt

Eure ersten Schritte in Starfield erledigt ihr immer als Minenarbeiter, doch alles Weitere bestimmt ihr natürlich selbst. Im Charaktereditor legt ihr euer Aussehen fest und wählt drei Startfähigkeiten, außerdem könnt ihr euch noch für ein paar freiwillige Traits entscheiden. Da es aber keine Rassen, Klassen oder tiefgreifende Special-Attribute (wie in Fallout) gibt, muss man da nicht lange grübeln. Damit ist die Charaktererschaffung schnell erledigt und ihr könnt euch ohne Umwege ins Abenteuer stürzen.

Als ihr während der Arbeit ein merkwürdiges Artefakt entdeckt, gerät die Sache ins Rollen: Nur Minuten später rücken bereits schießwütige Space-Piraten an, die es auf das Ding abgesehen haben. Während ihr ums Überleben kämpft, lernt ihr eine mysteriöse Truppe kennen, die sich "Constellation" nennt und die sich ganz dem Erkunden des Weltalls verschrieben hat. Euer mysteriöses Artefakt könnte der Schlüssel zu einer gewaltigen Entdeckung sein, und so beschließt man, nach weiteren Teilen davon zu suchen. Als neues Mitglied der Constellation werdet ihr losgeschickt, um die Sache zu regeln und das große Rätsel um die Artefakte zu lösen.

Gutes Gespräch

Die Spiele von Bethesda sind nicht gerade für packende Geschichten bekannt - und auch Starfield zieht hier leider nicht alle Register. Die Hauptquest macht zwar neugierig und sie hat uns auch über weite Strecken gefallen, ihr solltet aber auf keinen Fall eine Inszenierung wie in Cyberpunk 2077 oder Mass Effect erwarten. Spannende Cutscenes gibt es nicht und dramatische Überraschungen sind selten. Wirklich packende Bosskämpfe hat man sich gespart und auch das Ende präsentiert sich recht unspektakulär. Man erlebt zwischendurch zwar ein paar interessante Entscheidungen, doch der Großteil der Handlung verläuft linear. Für unseren Geschmack könnte die Hauptquest auch ruhig noch etwas länger sein, gerade das letzte Drittel wirkt etwas überstürzt.

Ihr erhaltet euer erstes Schiff bereits nach wenigen Minuten. Quelle: PC Games Prächtig: Ihr erhaltet euer erstes Schiff bereits nach wenigen Minuten. Trotz allem hat Bethesda aber eine bessere Story abgeliefert als in Skyrim oder Fallout 4. Das liegt auch an ein paar richtig coolen Aufträgen, die uns an markante Orte führen und die mit interessanten Charakteren gefüllt sind. Starfield punktet mit guten Dialogen, die auch längst nicht so ausgewalzt wirken wie in manch anderem Rollenspiel. Es gibt auch wieder deutlich mehr Entscheidungsmöglichkeiten als in Bethesdas letzten Spielen. Ein Überzeugungssystem und Skill-Checks sind ebenfalls an Bord, dadurch eröffnen euch gelernte Talente hin und wieder neue Dialogoptionen. So kann man öfter mal brenzlige Situationen entschärfen oder eine bessere Belohnung für sich raushandeln. Und das ist schon viel wert. Eure Spielfigur ist übrigens wieder stumm, genau das hatten sich viele Fans nach Fallout 4 gewünscht - da hat Bethesda also auf die Kritik gehört.

    • Kommentare (123)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von TheRattlesnake Spiele-Kenner/in
        Zitat von McTrevor
        Ein kleiner Reminder, wo Starfield jetzt rum dümpelt. Der Gap zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist wirklich atemberaubend.
        Größtenteils positiv ist doch völlig in Ordnung.

        Ich bin jetzt bei etwas über 60 Stunden und im großen und ganzen macht es schon noch Spaß. Gibt aber halt kleine Dinge die mal mehr mal weniger nerven.
        Habe jetzt endlich mal angefangen mich etwas mit dem Basebau zu beschäftigen. Das könnte nochmal interessant werden.

        Hauptquest habe ich noch nicht viel gespielt. Fraktionsquests sind ganz gut. Der Rest größtenteils Standard.
        Eine Sache die mir jetzt noch sehr negativ aufgefallen ist ist dass manche Kopfgeld oder Geldeintreiber Missionen ziemlich sinnlos sind sobald man die Undercover Quest angefangen hat wo man sich der Crimson Fleet anschließen muss.
        Da hat man dann Kopfgeld Quests wo man einen Anführer in einer Basis voller Piraten töten soll und man weiß dass man eigentlich gegen alle kämpfen müsste aber weil man der Crimson Fleet angehört töten die Piraten ihren eigenen Anführer sobald man das Gebäude betritt und dann kann man einfach durchspazieren.
        Sowas hatte ich jetzt schon ein paar mal dass sich die Quests gegenseitig etwas aushebeln.
      • Von TheRattlesnake Spiele-Kenner/in
        Zitat von McTrevor
        Ein kleiner Reminder, wo Starfield jetzt rum dümpelt. Der Gap zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist wirklich atemberaubend.
        Größtenteils positiv ist doch völlig in Ordnung.

        Ich bin jetzt bei etwas über 60 Stunden und im großen und ganzen macht es schon noch Spaß. Gibt aber halt kleine Dinge die mal mehr mal weniger nerven.
        Habe jetzt endlich mal angefangen mich etwas mit dem Basebau zu beschäftigen. Das könnte nochmal interessant werden.

        Hauptquest habe ich noch nicht viel gespielt. Fraktionsquests sind ganz gut. Der Rest größtenteils Standard.
        Eine Sache die mir jetzt noch sehr negativ aufgefallen ist ist dass manche Kopfgeld oder Geldeintreiber Missionen ziemlich sinnlos sind sobald man die Undercover Quest angefangen hat wo man sich der Crimson Fleet anschließen muss.
        Da hat man dann Kopfgeld Quests wo man einen Anführer in einer Basis voller Piraten töten soll und man weiß dass man eigentlich gegen alle kämpfen müsste aber weil man der Crimson Fleet angehört töten die Piraten ihren eigenen Anführer sobald man das Gebäude betritt und dann kann man einfach durchspazieren.
        Sowas hatte ich jetzt schon ein paar mal dass sich die Quests gegenseitig etwas aushebeln.
      • Von McTrevor Hobby-Spieler/in
        Ein kleiner Reminder, wo Starfield jetzt rum dümpelt. Der Gap zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist wirklich atemberaubend.

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      • Von Munque Anfänger/in
        Liebe PC Games was ist bei euch los?Ihr habt selber angemerkt das die HauptStory eher Lame und viel zu liniear für ein " RPG" ausfällt ..Das DialogSystem bewirkt nichts in der SpielWelt...und man kann auch seinen aufgebrummten NPC Freunden 10 000 mal in den Kopf ballern oder den GewehrKolben auf die Nase hauen ...mann bleibt trotzdem ihr Held?Als ActionRPG taugt es auch nix weil die KI hier nicht sonderlich fordernd ist ( habt ihr auch angemerkt) Der RaumFlug ist auch lame habt ihr gesagt und das Ende der Story eher unterwältigend ( Hatt der Maurice so erzählt) ...und im gleichen Moment sagt ihr das der Müll ein Hit ist weil MS mit BugTester etwas faken Marketing betreibt von grandiosen 10 Millionen Spielern ! Wovon nur noch 300 000 aktiv auf Steam spielen und der Rest trotz GamePassNachwurf schon die Lust verloren hatt ?Was ist denn jetzt Sache bei euch mit euren Das Spiel ist mittelmässig aber "geil" Eindruck" ?Mir kommts eher so vor als müsse man das MittelMässige Spiel( in allen Belangen..da gibts nicht eine Sache die StarField am besten macht) irgendwie gut verkaufen weil MS sonnst die GamingBranche verlassen will wenns nicht 10 Mill GamePass Abomenten werden ?Oder fährt das mittelmässige Spiel jetzt " gut" ein weil RedFall unter aller Sau war und HaloInfinity jetzt schon 90 % seiner SteamSpieler verloren hatt? Aufjedenfall sind mir die StarFueld ist Gut obwohls lame ist nicht ganz geheuer.
      • Von Gast1707477002
        Also ich liebe die Spiele von Bethesda, Sogar TES: Arena und Battlespire! Aber mit Starfield habe ich ein Problem, Sci Fi/Weltraum ödet mich extrem an. Aber ich hole es mir trotzdem, später, im Sale.
      • Von DarkSamus666 Spiele-Enthusiast/in
        Hab' heute begonnen. Bis jetzt gefällt mir das mega. Die Schlachten im Weltraum sind gut gemacht, das Erkunden macht viel Spaß und es sieht mal richtig nice aus. Da liegen ein paar nette Monate vor mir. Stress hab' ich ja keinen.
        Auf Metacritic frage ich mich, was da mittlerweile als Fachpresse durchgeht. Der Knilch, der da ne 4/10 gegeben hat, testet komischerweise sonst Alles auf PS5 und deren 1st Party Exclusives bekommen stets minimum ne 9...

        Bethesda Spiele vor der Übernahme komischerweise auch ??
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