Der US-amerikanische Händler Micro Center bittet Kunden, die Grafikkarten zum Minen kaufen wollen, kräftig zur Kasse. Beliebte Modelle können noch im Zweier-Pack zum normalen Preis gekauft werden, jedes weitere Modell kostet daraufhin schlappe 10.000 US-Dollar - sowohl auf der Webseite, als auch in den Filialen.
Chiphersteller, Boardpartner und Händler werden kreativ, wenn es darum geht, den anhaltenden Mining-Boom im Zaum zu halten. Sowohl AMD als auch Nvidia bieten zusammen mit ihren Boardpartnern spezielle Mining-Versionen mit eingeschränkter Garantie und ohne die volle Auswahl an Bildausgängen an. Inno3D soll die Käufer sogar davor warnen, normale Geforce-Grafikkarten zum Minen zu nutzen. Ebenfalls gängig ist es geworden, die Verkäufe auf eine gewisse Anzahl pro Kunden zu limitieren, damit nicht ein Kunde das komplette Sortiment leerräumen kann - der Händler hätte damit zwar schnelles Geld gemacht, muss dann aber mit unzufriedenen Interessenten rechnen, die keine Grafikkarte mehr bekommen.
Einen etwas kreativeren Weg geht Micro Center, ein großer Hardware-Händler in den USA. Ein Kunde kann dort zwei Grafikkarten zum normalen Preis verkaufen, woraufhin jedes weitere Exemplar ab dem dritten zusätzliche 10.000 US-Dollar kostet. Damit vergrault Micro Center keine Spieler, die auf Crossfire oder SLI mit zwei GPUs setzen wollen, schreckt aber Miner ab. Das Angebot wird in dieser Form sowohl im Online-Shop als auch in den Filialen deklariert, wie ein Reddit-Nutzer scherzhaft anmerkt. Ein laut eigenen Aussagen ehemaliger Mitarbeiter erklärt, dass das Limit von zwei Grafikkarten ursprünglich für ein bestimmtes Modell galt. Man könnte also zwei Geforce GTX 1070 von Asus kaufen und müsste für eine dritte MSI die 10.000 USD zahlen. Laut dem Reddit-Nutzer hätte es ansonsten tatsächlich Miner gegeben, die den Laden leergekauft hätten.
Im Falle der Radeon RX Vega 64 hat sich Micro Center indes dazu entschieden, den Preis schon ab der zweiten Grafikkarte von 600 auf 800 US-Dollar anzuheben. Dafür gibt es keine weiteren Steigerungen mehr - generell dürfte das Interesse von Minern an Vega-10-basierten Modellen gering sein, da die Effizienz in Ethereum vergleichsweise gering ausfällt.
Insiderhandel bei Bitcoins
So, jetzt ist das Mining aber eben kein Spekulationsgeschäft (auch wenn die Anschaffung von Hardware eine Art "Spekulation" auf Einnahmen voraussetzt). Hier wird nicht Echtgeld in eine Cryptowährung investiert und damit spekulativ angelegt bis man zurück wechselt, sondern hier wird über die Rechenleistung etwas "geschaffen", das einen Marktwert hat.
Wie präzise das nun versteuert werden muss (Monatlich zum Kurs des Monatsendes/Durchschnittskurs, Tagesaktuell zum abschlusskurs/...?) sollte wohl jeder Miner mit seinem Steuerberater klären, aber klar ist: Nicht jeder Miner ist Steuerbetrüger (wie hier gerne von der einen Seite behauptet wird), und der Wechsel in Echtgeld ist auch nicht der Einzige Moment, indem steuern anfallen (wie hier gerne von den Minern behauptet wird).
Der unterschied: Die Gegner machen sich mit ihrem Halbwissen nicht potentiell Strafbar
Weils grad zum Thema passt, ein kurzer Bericht aus einer unserer Tageszeitungen
Kryptogeld-Mine in Leonding ist Millionen-Business - Digitaler Goldrausch - Digital - krone.at
Ausgerechnet in Leonding steht ne Miningfarm und "großkopfert" wird behauptet das eine der größten in Europa sind...
Hab mir schon überlegt ob ich mich bei denen für die explodierenden Grafikkartenpreise bedanken soll